Freitag, 24. Juni 2016

Warum Meckern, Nölen und Schwarzsehen ganz schlechte Erziehungsgrundsteine sind

In letzter Zeit habe ich oft das Gefühl, dass ich häufig auf Menschen treffe, die ständig meckern und sich selbst das Leben schwer machen. Wegen Nichtigkeiten und Dingen, an denen man größtenteils absolut gar nichts verändern kann, wie zum Beispiel am Wetter...dieses ganze negative Gerede geht mir derbe auf die Nerven und ich möchte das auch nicht in unserem Leben haben.

Natürlich nervt es mich auch, dass es momentan nur am Regnen und Gewittern ist! Aber deswegen jeden Tag endlose Beschwerdemonologe halten? Einfach verschwendete Energie in meinen Augen!
Nicht mein Ding.. Als wäre das ganze Leben deswegen nicht mehr lebenswert. Mütter, die wochenlang mit ihren Kindern nicht draußen waren aus Angst vor Gewitterwarnungen. Oder wegen ein bisschen Regen. Dann war es gestern ja so schön....und was passiert? Sie stöhnen über die Hitze und gehen ebenfalls nicht auf den Spielplatz!

Das war jetzt nur ein kleines Beispiel, um in die Thematik einzusteigen. Im Folgenden werde ich nun erklären, warum ich der Meinung bin, dass diese negative Grundstimmung einfach Gift für unsere Kinder ist!

Die Arbeit passt nicht, dies läuft falsch, jenes läuft nicht rund...das Kind spielt nicht mit wie geplant...ich habe manchmal den Eindruck, als gäbe es gar keinen glücklichen Zustand mehr! Man muss was zu meckern haben. DAS macht anscheinend glücklich. Glücklicher zumindest, als die Dinge anzugehen, die änderbar sind.

Original von Grusskartenladen.de
Eine Studie hat wohl ergeben, dass wir Deutschen da mit dem Beschweren, Nölen und Jammern ganz weit vorne dabei sind im Vergleich zu anderen Ländern. (Artikel dazu aus der Welt)
Und auch dass der Durchschnitts- Deutsche immer unzufriedener wird. Natürlich sehe ich genau wie jeder andere, der sich die Augen nicht mit Scheuklappen zuhält, ebenfalls die Probleme, die es hier gibt. Nein, ich SEHE sie nicht nur, ich bin als alleinerziehende Mutter auch unmittelbar und ganz direkt davon betroffen. Von einer Ungerechtigkeit, die mich oft nur noch den Kopf schütteln lässt.

Hier im eigenen Umfeld wie aber auch auf der ganzen Welt. Dort ist es allerdings noch um einiges härter, trotzdem haben gerade die Menschen in ärmeren Ländern sich ihre innere Ruhe bewahrt. Das hat ebenfalls die Studie ergeben. Wahrscheinlich weil sie sich noch an den kleinen Dingen freuen können. Viele hier kennen doch gar keine wirklichen Schwierigkeiten. Da wird wirklich auf hohem Niveau Unzufriedenheit verbreitet! Nicht zuletzt auch durch die Presse und die ständigen Katastrophenmeldungen und Aufbauschungen. Aber warum muss man sich davon denn so runterziehen lassen? Eine eigene Meinung bilden, das wäre doch mal was!

An den negativen Dingen des Lebens verzweifeln? Den Kopf in den Sand stecken? Zu einem notorisch unzufriedenen Dauernörgler werden? Aus Angst vor der Zukunft am besten gleich zu Hause einschließen?

Nein, das ist nicht der richtige Weg. Für mich zumindest nicht. Und ich wäre auch ein ganz schlechtes Vorbild für meine Tochter. Es gibt genug, für das wir sehr dankbar sein können. Für unsere Gesundheit zum Beispiel. Oder für Essen, ein warmes Bett, ein Dach über dem Kopf, eine Familie. Dafür, dass wir uns in der glücklichen Lage befinden, hier immer versorgt zu werden, wenn alle Stricke reißen. Ich möchte, dass meine Tochter ein glücklicher, offener, hilfsbereiter, toleranter, ausgeglichener und zufriedener Mensch wird und das kann sie nur werden, wenn ich da mit gutem Beispiel voran gehe. Und man kann sehr viel für sie tun, für die innere Zufriedenheit. Anstatt nur zu jammern und schwarz zu sehen, aber nichts zu verändern an der ganz persönlichen Situation! Wir sind hier in der glücklichen Lage, noch sehr vieles selbst ändern zu KÖNNEN! Nicht alles, nein, aber vieles!

Das ist ein sehr wichtiger Punkt, man sollte wirklich mal ernsthaft in sich gehen und darüber nachdenken, was man da eigentlich seinen Kindern mitgibt! Ich arbeite ja an einer Grundschule und ohne Witz, ich werde jedesmal bestätigt, wenn ich vorher vermutet habe, dass die Eltern eines Kindes sicher solche Meckerfritzen sind. Man sieht es an den Kindern. Wirklich. Unzufrieden, selbst schon am beschweren wie die Großen, pingelig mit dem Wetter, bei jedem bisschen Nieselregen in der Pause nicht auf den Schulhof wollen und deswegen in Tränen ausbrechen.

Sehr häufig REDEN sie auch schon wie die Großen! Über die Flüchtlinge ("wir können jetzt wirklich keinen mehr aufnehmen, Deutschland ist voll!" Zitat sechsjähriges Mädchen), den Krieg ("Deutschland ist reich, weil sie Waffen an Syrien verkaufen", Zitat siebenjähriger Junge), die Probleme ihrer Eltern ("das Schliommste ist, dass wir so wenig Geld haben", Zitat siebenjähriges Mädchen).

Sollten Kinder in diesem Alter wirklich schon solchen Gesprächen der Erwachsenen beiwohnen? Natürlich ist es richtig, ihnen zu erklären, dass es so etwas wie Krieg gibt, dass wir hier Flüchtlinge aufnehmen, warum sie hierherkommen...das finde ich gut und wichtig! Aber doch bitte im direkten Gespräch mit den Kindern! Kindgerecht! Und nicht insofern, dass sie halt ganz offensichtlich Wortfetzen aus den Gesprächen der Erwachsenen aufschnappen. Man kann doch wenigstens über sowas reden, wenn der Nachwuchs nicht anwesend ist?

Ich finde das aus pädagogischer Sicht absolut bedenklich, diese Vorbildhaltung! Aber sich andererseits über die rassistischen Abgründe in Astrid Lindgrens oder anderen älteren Kinderbüchern beschweren. Und bloß diese schlimmen Bücher umtexten, um den Kindern kein falsches Weltbild zu vermitteln. Das ist völlig abstrakt! Über jeden Mist kann man anscheinend eine Grundsatzdiskussion beginnen und über Andersdenkende stänkern.... Als ob es nichts Wichtigeres gäbe, was wir unseren Kindern weitergeben sollten! Wie zum Beispiel Zuversicht, Selbstvertrauen, innere Balance und Zufriedenheit. Auch in schweren Zeiten die Ruhe zu bewahren.

Wollen wir unsere Kinder zu solchen Menschen heranwachsen lassen? Zu ängstlichen, stets unzufriedenen, nölenden Menschen, die mit geringen Belastungen völlig überfordert scheinen? Jede schwierige Situation als aussichtslos betrachten? Ich nicht! Ich werde mir meine Frohnatur bewahren, mir und meiner Tochter Nörgler und Schwarzseher so weit es geht vom Leib halten und dafür sorgen, dass sie auch in der sicher nicht leichten heutigen Zeit trotzdem ihre Fröhlichkeit bewahrt! Nicht mit uns. Hier noch ein tolles Lied zum Thema von einer Sängerin, die ich vor kurzem zufällig entdeckt habe und die ich toll finde!


Dienstag, 21. Juni 2016

Angekommen in der Trotzphase

Mein Sonnenschein ist mittlerweile fast zweieinhalb Jahre alt und scheinbar mitten im Prozess des selbständig werden angekommen. Alles möchte sie alleine machen. Ich finde das wirklich schön und ich weiß auch, dass das ein guter und wichtiger Schritt in ihrer Entwicklung ist, aber manchmal treibt es mich zur Weißglut.
Gerade in Situationen, wo man es eilig hat, ist viel Geduld gefragt.

“Alleine Schuhe anziehen!“
“Alleine Zähne putzen“
“Ich möchte nicht auf's Dreirad!“

Klappt etwas nicht oder muss ich ihr rein grätschen aus diversen Gründen (Zeitnot, Gefahr...), kann sie sehr wütend werden! Neueste Äußerung dieser Wut: Raum verlassen, Türe zumachen, weinen als ginge die Welt unter. Geht sie für sie vielleicht auch in dem Moment. Sie will dann keine Berührung und keine Ansprache von mir. Ich setze mich also einfach neben sie, um ihr zu zeigen, dass sie in ihrer Wut nicht alleine ist und dass sie jederzeit eine Umarmung bekommt, und warte bis es vorbei ist.

Original von www.mutterherzen.de
Mein Lösungsansatz ist bisher, es zu Situationen, die sie wütend machen, möglichst selten kommen zu lassen. Um zb die Morgensituation von vorne rein möglichst zu entschärfen, versuche ich, früher aufzustehen, abends schon alles bereit zu legen, der Räuberin Zeit einzuräumen für ihre morgendliche Routine. Klappt natürlich trotzdem nicht immer.

Oder das Wörtchen Nein, was sie ebenfalls mit ziemlicher Sicherheit zur Weißglut bringt, versuche ich möglichst wenig zu verwenden (dann zieht es auch besser, wenn es wirklich wichtig ist...), indem ich Dinge, die sie nicht haben darf, einfach von vorne rein aus ihrer Sichtweite entferne. Ich frage mich einfach selbst, ob und warum ich das jetzt unbedingt verbieten muss.

Oft stressen mich auch andere Menschen und ihre Tipps in kritischen Situationen. Die Räuberprinzessin schmeisst sich vor dem Supermarkt auf den Boden, weil sie kein Eis bekommt, die klassische Situation. Ich hatte überlegt, WARUM ich jetzt nein sage zu diesem Eis und war zu dem Schluss gekommen, dass sie erstens heute schon viel Zeugs genascht hate und zweitens so unverschämt fordernd war, den ganzen Tag schon. Darum hielt ich das NEIN für pädagogisch wertvoll.
Vorbeikommende Menschen ohne Ahnung des Zusammenhangs meinten aber, es besser zu wissen und mein kleines Wutmonster ansprechen zu müssen... "na, Kleine, warum musst du denn so weinen? Gibt die Mama dir nichts zu essen?" (vorwurfsvoller Blick zu mir....)

Da frage ich mich ernsthaft
  • Hatten die selber nie Kleinkinder und waren genervt von den Tipps anderer?
  • Haben die wirklich so wenig Verständnis dafür, dass jedes Kind anders tickt?
  • Was qualifiziert sie zu diesem Eingreifen? Kennen sie keine Höflichkeit?
Dieses Alter ist wirklich eine Herausforderung! Sie entwickelt jetzt richtig ihren eigenen Kopf und das ist toll. Nur manchmal passen die Realität und ihre Einschätzung ihres Könnens nicht zusammen und das macht sie dann wütend. Da heißt es, viel Geduld zu haben, machen zu lassen und die benötigte Hilfe einfach anzubieten. Und auch, das Chaos nicht überzubewerten, was die Räuberprinzessin in ihrer Experimentierfreude anrichtet. Bloß die Unordnung nicht überbewerten! Es gibt wichtigeres als eine Wohnung, die wie geleckt aussieht. (Hier findet ihr Tipps und Tricks, den Haushalt besser zu bewältigen...meine Checkliste für euch!)

www.mutterherzen.de

Mittwoch, 15. Juni 2016

Ich habe ein Update die Liebe betreffend zu machen :-)

Schon Anfang letzten Jahres habe ich durch einen Zufall einen Mann kennen gelernt. Wir standen uns zufällig in einem Bücherladen gegenüber und kamen ins Gespräch, am Ende tauschten wir dann Telefonnummern aus.

Ich stellte schnell fest, dass man mit ihm ganz erstaunlich gut reden konnte, wir schrieben und telefonierten oft. Ich hatte recht schnell schon das seltene Gefühl von Seelenverwandtschaft...gleiche Vorstellungen, ähnliche Interessen, es gab immer sooo viel zu quatschen...

Wir haben uns auch einige Male getroffen, irgendwie aber nie an etwas anderes als platonische Freundschaft gedacht. Ich war auch innerlich noch völlig eingenommen vom Papa meiner Prinzessin und absolut nicht geneigt, etwas Neues in Erwägung zu ziehen, vielleicht lag es daran. Und auch sonst gab es einige chaotische Irrungen und Wirrungen beiderseits...Wir waren wirklich völlig auf einer Welle, aber ich war nicht wirklich sein und er war eigentlich nicht mein Typ :-)


Im Prinzip verging so das ganze Jahr 2015. Wir sprachen wirklich über alles und jeden, auch oft über die Liebe und wie wir uns diese vorstellten, doch ich war immer sicher, dass der Funke fehlte und dass der auch nicht mehr überspringen würde.

Er hatte mittlerweile durch unsere Treffen auch meine Kleine kennen gelernt, bei den Beiden war es hingegen Liebe auf den ersten Blick. Ich habe noch nie zuvor...und auch danach nie wieder...erlebt, dass sie einem unbekannten Menschen sofort freudestrahlend in die Arme lief. Sie ist ansonsten Fremden gegenüber eher zurückhaltend, doch bei ihm war es anders.

Irgendwann Ende des Jahres entschieden wir ziemlich spontan, zusammen auf den Weihnachtsmarkt zu fahren. Entgegen seiner sonstigen Gewohnheiten fuhr er an diesem Tag mit dem Zug, vielleicht ein Zeichen dass auch sonst irgendwie alles anders war...denn das war es für mich. Es war offener, entspannter, wärmer...ich nahm nur eine leichte Veränderung wahr, worüber wir sogar noch sprachen, mass dem aber noch keine allzu große Bedeutung zu.

Wir trafen uns trotzdem kurz danach...alleine...wieder. Das war glaube ich der Tag, wo ich begann zu registrieren, dass sich etwas verändert hatte an meinen Gefühlen. Wann es bei ihm begann, weiß ich gar nicht so genau!

Bald erneutes Treffen, der erste Kuss, ich war wie auf Wolken, alles stimmte plötzlich und war sonnenklar, jedes Bauchgefühl sagte dazu auch ja und fragte mich, warum ich das Naheliegendste nie gesehen hatte :-)


Das mit uns geht jetzt seit vier Monaten und es geht sehr gut. Es gab schon einige Auf und Abs, es ist nicht so einfach, wenn man sich aufgrund räumlicher Entfernung meistens nur an den Wochenenden sehen kann und dazu noch mein Job als alleinerziehende Mutter kommt, die nicht mal eben die Möglichkeit hat, sich alleine treffen zu können...da ist halt so gut wie immer mein kleiner Wirbelwind dabei. Mit diesem Umstand und damit, dass Zeit ein absolut unbezahlbar kostbares Gut ist, kommt er wirklich gut zurecht. Er selbst hat (noch?) keine Kinder und ich finde es immer wieder erstaunlich, wie er mit dem Chaosalltag, der hier mit einem Kleinkind halt herrscht, ruhig und gelassen umgeht und zusehens immer besser und geübter darin wird :-) Das zeigt mir auch dass wir ihm wirklich wichtig sind.

Auch gelegentliche Launen und Zweifel meinerseits wischt er meistens gleich wieder vom Tisch...ich komme gar nicht dazu, sie groß aufkommen zu lassen!! Er lässt mich auch so wie ich bin ohne da groß was verdrehen zu wollen...sogar wenn ich, durch den Alltag oder was sonst eben so alles bei einer Fernbeziehung dazwischen kommt, wieder mal völlig überzogen genervt reagiere, sagt er noch “war doch gar nix“ :-)

Mir war es auch sehr wichtig, keine erneute Pleite zu erleben und es langsam angehen zu lassen und ich finde es toll, dass er mir jegliche Zeit und jeden Freiraum lässt, den ich brauche. Ich habe wirklich das Gefühl, er könnte der (zweite) Richtige sein. Auch wird es mit der Zeit immer nur noch besser und schöner, auch die Räuberprinzessin scheint das so zu empfinden...das ist ein richtig gutes Zeichen.

Es scheint, 2016 ist mein Jahr. So soll es sein so kann es bleiben...!


Sonntag, 29. Mai 2016

Was ich so treibe wenn ich mal Zeit habe....Leidenschaften, Hobbies und Träume

 Hallo ihr Lieben,


ich habe lange nichts mehr von mir hören lassen, aber ich werde nun wieder öfter schreiben. Ich hatte einfach viel um die Ohren...neue Liebe (ich werde berichten...), Führerschein (ich werde ebenfalls berichten), meine Prinzessin in der Trotzphase...einfach keine Zeit!

Ich habe mir mal ein paar Nachrichten durchgelesen, die ich bekommen habe und es gab häufiger Fragen nach dem Motto "was machst du denn so in deiner Freizeit?"

Darum schreibe ich jetzt diesen Artikel zum Wiedereinstieg!

Music was my first love...


...and it will be my last. Meine private Nummer 1 der absolut geilsten Lieder. Und nur zu wahr in meinem Fall. Die Musik ist meine große Liebe, meine Leidenschaft, meine Batterie, mein Seelentröster, mein Akku, mein Zugang zu meiner Seele...















In allen Tiefs meines bisherigen Lebens- und das waren wirklich so einige...war es am Ende immer wieder die Musik, die mich wieder hat aufstehen lassen.

Ich spiele selbst Klavier und Flöte seit ich klein bin. Flöte allerdings macht mir bedeutend weniger Spaß, obwohl ich da noch besser bin, weil ich früher (mit knapp 6) mit dem Unterricht begonnen habe, 
Das war aber eher "gezwungenermaßen", Klavier hingegen wollte ich unbedingt lernen, meine Eltern waren aber der Ansicht, dass dies für so kleine Hände nicht gut sei und ich warten solle, bis ich etwas größer bin.
Ich beharrte aber jahrelang darauf und mit 9 durfte ich dann anfangen, Unterricht zu nehmen. Das war der Beginn einer neverending Lovestory. Es ist einfach mein Ding und das, was mir im Leben am allermeisten Spaß macht (okay neben der Räuberprinzessin natürlich!)

Ich merkte dann schnell, dass ich gerne Lieder, die ich gerade toll fand, völlig egal welche, nachspielte. Das kann ich irgendwie, ich höre sie einmal und wenn ich sie eingängig finde und sie mir merke, kann ich sowohl Melodie als auch Akkorde auf Anhieb nachspielen. Ich kann auch Klassik und so nen Kram, da fahre ich vor allem auf Beethoven ab...

Musik zum Beruf machen lag da immer nahe...


jedoch verlief mein Leben nicht so ganz in den geordneten Bahnen, wie es sollte.
Eigentlich war ein Diplom- Musikstudium geplant, dazu hätte ich aber erstmal mein Abi und nicht nur das Fachabi machen müssen. Rebellisch wie ich in der Phase war, schmiss ich aber die Schule kurz vor dem Abi und beschloss, lieber eine Ausbildung in der Pflege zu machen.

Ein Hobby ist es aber natürlich immer noch.


Schreiben, fotografieren, Videobearbeitung


Das macht mir auch richtig Spaß, ist aber leider immer sehr zeitintensiv und Zeit ist, wie alle Mütter ja wissen, das was oft am meisten fehlt. 
Ich habe immer schon gerne geschrieben. Tagebuch, Liedtexte, Gedichte, irgendwelche anderen Texte...eine Zeitlang war ich bei Textbroker und habe da Texte für andere geschrieben. Gerade habe ich, einfach um mal wieder eine Abwechslung zu bekommen, einen Selbstlernkurs über kreatives Schreiben gemacht (HIER könnt ihr euch das angucken, ich fand es richtig toll!)
Als nächstes möchte ich unbedingt das Blogcamp machen...hat das einer von euch zufällig schon durch und kann mir ein bisschen was erzählen?

Fotografieren tue ich auch gerne, vor allem natürlich meine Kleine...und ich bearbeite Videos, d.h. ich schneide sie zusammen und unterlege sie mit passender Musik.


Ansonsten...


Sind wir gerne draußen im Freien unterwegs, ich fahre gerne Fahrrad, kann super Tischtennis spielen, wandere gerne, mag Tiere und die Natur...treffe mich mit Freunden... :-) Ach ja und ich bin eine Leseratte!


Mein größter Traum ist....


dass ich irgendwann die Möglichkeit doch noch finde, mit einer meiner Leidenschaften Geld zu verdienen, also ein Hobby zum Beruf zu machen. Zwar macht mir mein Beruf Spaß, aber ein riesen Traum wäre es, mein eigener Boss zu sein, meine Arbeitszeit selbst bestimmen zu können...Das wird leider wahrscheinlich aber auch ein Traum bleiben.





Freitag, 15. Januar 2016

Der Vater meiner Tochter und warum es mit uns nicht geklappt hat

Der Vater meiner Tochter ist ein guter Kerl. Leider hat es nur mit unserer Beziehung trotzdem nicht funktioniert. Darum habe ich ihn verlassen, was mir sehr weh tat. 

Ok hier kommt nun ein Post, der schon ewig ein Entwurf ist, mir aber immer einen Tacken zu persönlich war. Nun habe ich mich doch dazu entschieden. Erstens kann der Angesprochene ihn dann auch gleich lesen und zweitens bin ich nun schon sooo oft gefragt worden, was mit dem Papa meiner Kleinen sei. Ihr braucht aber gar nicht auf Angriffe oder Rosenkrieg zu hoffen (ja, es gibt Menschen, die auf sowas hoffen...), das werdet ihr hier nicht finden.

Ich konnte mir einfach nicht vorstellen, mich nach der Pleite mit meinem Ex aufs Neue komplett unglücklich wegen einem Mann zu machen. Und es HÄTTE mich komplett unglücklich gemacht, mit ihm zusammen zu bleiben. Natürlich habe ich vorher einiges, nein ich korrigiere: Nicht nur einiges, sondern ALLES, versucht, um unsere Beziehung zu retten, alleine da er ja der Vater meiner Kleinen ist und ich selbstverständlich gerne eine Familie, wie man sie sich ja eigentlich vorstellt, gehabt hätte.

Trotzdem war meine Entscheidung am Ende völlig richtig und unausweichlich und ich bin, nach langem inneren Kampf, vielen Zweifeln und immer wiederkehrenden Auf und Abs mittlerweile ganz im Reinen damit. 


Warum musste ich ihn denn verlassen?

Leider leidet er unter Depressionen mit manischen Episoden oder einer chronischen Schizophrenie, welche schubweise ungefähr alle drei Monate auftritt. Dies habe ich erst später, da war ich schon im achten Monat schwanger, überhaupt erst herausbekommen (bzw. angefangen etwas zu ahnen...), denn psychische Erkrankungen sind ganz allgemein sehr schwer zu durchschauen und man denkt nun wirklich nicht gleich an so etwas. Vor allem weil er wirklich ein intelligenter Mann ist, der mit seinem Leben gut klar zu kommen schien, als ich ihn kennen lernte. 

In diesen ein paar Tage andauernden akut wahnhaften Phasen will er auf jeden Fall immer sein ganzes Leben hinschmeißen, erzählt verrückte Dinge, hat Verfolgungsideen und hört Stimmen. Nach ein paar Tagen ist es wie weggeblasen...dann wird er, mal ein paar Tage lang, mal über Wochen hinweg, antriebslos, müde und gleichgültig. Er will dann auch meistens nichts mehr mit mir oder seiner Tochter zu tun haben und sagt, er wolle uns nie wieder sehen. Und ich bin dann anscheinend für ihn immer das Böse in Person. Meistens ist er in diesen Phasen einfach so ein paar Tage oder auch manchmal mehr als eine Woche abgehauen, ohne dass ich wusste wo er war. 

Ich konnte es einfach nicht mehr, es hat mich komplett runter gezogen, das war auch nicht gut für meine Kleine. Sie braucht eine glückliche Mama und keine, die ständig traurig ist. 

Diese Phasen (ich nenne es für mich so...) habe ich mehrmals mitgemacht, inklusive Hoffnung, Glaube an Besserung, Versprechungen seinerseits und der Erkenntnis, dass alles am Ende wieder genauso war wie vorher. Es war auch ein harter Weg für mich, einzusehen, dass ich ihm nicht helfen konnte, weder mit Verständnis, noch mit Liebe, noch mit Versuchen, ihn zu einer Therapie zu überreden.

Denn Hilfe muss man wollen und annehmen. Solange man nicht selber erkennt, dass man etwas verändern möchte, und dafür bereit ist, die nötigen Schritte zu gehen, bringt alles Reden von außen rein gar nichts.

Über die ganze Wut, Verzweiflung, Traurigkeit und auch stellenweise einfach Resignation, die das für mich alles mit sich zog, will ich gar nicht weiter reden.


Trotzdem hatte er einfach mein Herz berührt. 

Er war der zweite Mann, der das geschafft hat. Nicht unbedingt weil er meine zweite große Liebe war, sondern einfach, weil uns ja dieses wunderbare kleine Mädchen verbindet. Auch heute noch verzeihe ich ihm jedes böse Wort, jede neue Phase, jedes neue Versprechen was er dann nicht einhält. Nur schaffe ich es, ihn nicht zu nah an uns heranzulassen, denn das würde uns nur wieder verletzen.


Gerade die Kleine...

Sie ist jetzt fast zwei...es geht einfach nicht, dass er verspricht zu kommen, sie sich freut und er kurz vorher wieder absagt. Wir haben jetzt die Vereinbarung, dass er sie sehen kann, wenn er eine Kontinuität einhalten kann. Egal ob alle zwei Wochen oder alle zwei Monate. Nach einem Jahr hat er nun vor Kurzem erstmals diese Absprache für sich genutzt und sie gesehen. Er möchte das nun alle vier Monate wiederholen.


Es ist sehr schwierig für mich, mit ihm umzugehen, denn alles was ich mache, kann falsch sein...

...z.B. hat er mein Umrühren in meinem Kaffee, wobei ich ihn angelächelt habe, so gedeutet, dass ich etwas Schlimmes gegen ihn im Schilde führe. Ich selber kann mich nicht mal mehr an die Situation erinnern, aber in diesem Wahn ist darüber nicht mit ihm zu reden. Bringt einfach nichts.

Ich konnte mit den Hochphasen, so schlimm sie auch waren,trotzdem immer besser umgehen, als mit dieser danach folgenden Antriebslosigkeit. Es ist sehr anstrengend, wenn man ein kleines Kind hat und sich gleichzeitig ständig um den Mann kümmern muss. Ich habe mich oft gefühlt wie eine Therapeutin, die ich auf gar keinen Fall sein wollte. Und es ist einfach auch so, dass es einen selber mit runterzieht. Er war oft nicht mehr dazu in der Lage, z.B. einen Teller in die Spülmaschine zu räumen...oder überhaupt aus dem Bett aufzustehen. Gespräche, ganz normale? Unmöglich.


Ich hoffe trotz allem immer noch!!

Vielleicht kriegt er es mit Hilfe seiner bald beginnenden Gesprächstherapie (wenn er die überhaupt wirklich beginnt, denn das zweifelt er auch ständig an und es ist auch nicht der erste Anlauf...) irgendwie noch hin. Es wäre sehr schön, wenn er wirklich meiner Kleinen ein Vater werden könnte. Aber dazu muss sich einfach einiges verändern. Auch und gerade unsere Tochter kann nicht damit leben, wenn ihr Vater alle paar Monate eine Krise bekommt und danach auch noch für Tage nur im Bett liegt und ein Pflegefall ist. Zumindest sehe ich das so.

Mir ist auch völlig klar, dass ich mir keine großen Hoffnungen machen brauche. Trotzdem: Die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt. Und am Ende ist es eine Krankheit und wenn er möchte, kann sie vielleicht behandelt werden. Und wenn er diesen sicherlich schweren Schritt macht, werden wir für ihn da sein. Egal was war. Ich weiß dass er nur gemein wird, wenn er nicht er selbst ist.


Noch ein kleiner Blick auf die Situation psychisch erkrankter Menschen

Ich finde es ist eine Katastrophe, dass Menschen, die in psychischer Not sind, so unheimlich lange auf einen Therapieplatz warten müssen.

Das Hauptproblem vom Vater meiner Kleinen ist z.B. einfach, dass er nicht in der Lage ist, sich Ärzten gegenüber klar und deutlich auszudrücken, weswegen er ständig falsch verstanden wird. Er ist einfach eher ein stiller Typ. Es hat ihn auch noch nie jemand dabei unterstützt, seine Meinung zu vertreten und Selbstbewusstsein aufzubauen. Im Gegenteil, seine Familie steht ihm auf diesem Weg null bei und vermitteln ihm lieber, dass er es eh nicht schaffen kann.

Wie soll er sich da alleine einer Therapie stellen, die ihm Hilfe bringen würde?

Es ist meiner Meinung nach wirklich sehr traurig, wie schlecht man hier als Mensch mit einer psychischen Erkrankung Hilfe bekommt. Und wenn man dann Hilfe hat, kann es sehr gut sein, dass man von der gar nichts zu erwarten braucht. Es gleicht fast einer Nadel im Heuhaufen, einen wirklich guten Therapeuten zu finden. Diesen Eindruck habe ich nach vielen Jahren in meinem Job und einigen privaten Erfahrungen gewonnen.

Wenn man nicht für seine Interessen kämpfen kann und niemanden hat, der sich für einen einsetzt (was wirklich leider bei vielen psychisch Erkrankten der Fall ist, die durch ihre Probleme völlig isoliert sind), ist man der Willkür anderer Menschen ausgeliefert. Leider scheinen viele zu vergessen, dass es sich ebenso wie bei einer körperlichen Krankheit um eine wirkliche Erkrankung handelt. Nur in diesem Fall eben um eine Erkrankung der Seele.

Davor ist keiner lebenslang sicher, ebensowenig wie vor Diabetes, Krebs oder anderen Erkrankungen. Es wird Zeit, dass wir mehr Toleranz aufbringen und offener werden für Krankheiten, die man nicht sehen kann!


Was ich abschließend darüber denke:

Wir haben ein Jahr zusammen gewohnt, davon waren neun Monate Schwangerschaft,  und bis auf diese Krisen und seine mangelnde Mithilfe im Haushalt (reicht ja eigentlich auch völlig aus...) haben wir auch sehr viele schöne Momente miteinander gehabt. Er hat eben auch sehr viele gute Seiten, er ist humorvoll, sensibel, sportlich, gutaussehend, intelligent...ich wünsche ihm wirklich nur das Beste. Auch wenn da von meiner Seite aus keine Gefühle mehr vorhanden sind. Eine Beziehung wird es nie wieder geben. Dazu ist viel zu viel passiert,

Ich bin bereit, ihn auch weiterhin auf seinem Weg zu unterstützen und ihm jederzeit eine Freundin zu sein. Auch möchte ich, dass er der bestmöglichste Vater für meine Tochter ist, der er eben sein kann. Ich werde jederzeit dafür kämpfen, dass meine Tochter ihren Papa in irgendeiner Form beim Aufwachsen an ihrer Seite hat und ich werde niemals aus persönlichen Gefühlen ihm gegenüber diesen Kontakt unterbinden oder einschränken. Ich möchte, dass meine Tochter ihre Wurzeln kennt. Und weiß, dass ihr Papa sie lieb hat...denn das hat er!!







Montag, 11. Januar 2016

Als Single Mama glücklich sein? Teil 2

Hier geht es nun weiter mit der Erörterung, warum man nicht auch als Solomama glücklich sein sollte!

1) Vorurteile der anderen, jeder Alleinerziehende kennt sie und es geht so schnell...

Leider darf man heutzutage nicht mehr zu laut sagen, wenn man sich dafür entscheidet, noch etwas länger beim Kind zu bleiben und dafür z.B. eventuell auch Amtsgelder in Anspruch nehmen zu müssen.

 Man hat das Gefühl, grundsätzlich verurteilt zu werden sobald man äußert "ich bleibe noch ein Jahr bei meinem Kind und nehme dafür staatliche Hilfe in Kauf."

Ich finde, gerade was Soloelternteile betrifft, sollte niemand mit seinem Urteil darüber zu schnell sein. Von uns wird mittlerweile fast automatisch erwartet, Vollzeit arbeiten zu gehen, gleichzeitig einen perfekten Haushalt zu haben und eine tolle, ausgeruhte, gut aussehende, stets glückliche Mutter (oder natürlich auch Vater) zu sein. Doch wie soll man diesen Spagat schaffen, wenn einerseits erwartet wird, unabhängig von finanzieller Unterstützung zu leben und andererseits verurteilt wird, wer sein Kind zu früh, zu lange oder zu unkonstant, zb. wegen Schichtdienst, abgibt?

Und andere Möglichkeiten als diese beiden gibt es nicht. Es sei denn der Kinds Vater ist steinreich und hat Spendierhosen an. Womit ich persönlich sicher auch nicht ruhig und zufrieden leben könnte, so auf der Tasche meines Exs.

Dieses Aburteilen geht heute in Hartz 4 Zeiten einfach zu schnell. Da spielt es keine Rolle, ob man vorher 10 Jahre lang Vollzeit durchgearbeitet hat...wer Hartz 4 braucht, hat automatisch für viele den bekannten "Assi-Status." Da spielt die individuelle Geschichte absolut keine Rolle.

Genauso schnell ging das zumindest bei mir auch mit Vorurteilen und Meinungsbildung den Vater meiner Tochter betreffend.
"Nimm dem Armen doch sein Kind nicht weg..." ohne auch nur den Hauch einer Ahnung, was "der Arme" so getan hatte im Vorfeld, war das Harmloseste.

Da hilft nur, sich zu üben im "Hier-rein-da-raus".

Spruch-des-Tages.org
Leider schüren Serien wie zum Beispiel Alleinerziehend - ein 24 Stunden Job (natürlich kommt der Mist auf RTL2...) völlig falsche Vorurteile in den Menschen. Ich war so sauer als ich mir das angeguckt habe. Ich glaube, die haben mit Absicht einige der hilflosen Fälle ausgesucht und deren Probleme dramatisch aufgebauscht. Ich bin in einem Forum für Solomamas und Solopapas unterwegs und dort hat sich wirklich jeder über die falsche Darstellungsweise in dieser Serie schrecklich aufgeregt. Einige wurden von RTL2 gefragt, ob sie mitwirken wollen, jeder vernünftig denkende Mensch hat das aber abgelehnt.

Bei Interesse lies doch einmal diesen Artikel aus dem Blog "mutterseelenalleinerziehend" dazu. Oder auch den Beitrag, den "die Welt" dazu geschrieben hat. 

Unglaublich. 

2) Meine persönliche Lösung habe ich gefunden...

Ich denke für jedes Kind und jede Single Mutter (...Vater...) gibt es eine gute Lösung, mit der beide glücklich sein können. Ich habe lange nach dieser Möglichkeit gesucht und dafür einige Abstriche gemacht. Ich arbeite im Moment nur noch entfernt in meinem erlernten Beruf und auch nur 30 Stunden die Woche. In meinem alten Beruf, in dem ich hätte Schichtdienste machen müssen, was in meinen Augen mit einem Kleinkind nicht möglich ist, ohne dass jemand darunter leidet, habe ich trotz intensivem Suchen mit diesen Rahmenbedingungen keine Chance gehabt. 

So gehen wir um sieben aus dem Haus, ich bringe meine Kleine zur Tagesmutter, fange um acht an zu arbeiten und nach meinem Feierabend und zwei hole ich sie dort ab . Klar könnte ich mehr Geld haben, Geld ist immer gut, aber mir ist es sehr viel wichtiger, Zeit mit meiner Räuberin zu verbringen und wir kommen finanziell einigermaßen zurecht. 

Sicher, später wird sie mehr Ansprüche haben, das ist mir sonnenklar! Aber mit ihrem zunehmendem Alter werde ich ja auch wieder mehr arbeiten können. Ich denke, wir sind beide glücklich so wie es ist und ich denke auch es ist sehr wichtig, sich frühzeitig ein soziales Umfeld zu schaffen, auf das man im Notfall zurückgreifen kann. Ich bin froh das sie so tolle Großeltern hat und ich so tolle Freunde habe, die zu ihrem Umfeld gehören und die mir auch zwischendurch einmal eine Auszeit ermöglichen.

Für mich ist die Glücks Rangfolge eben so:

- Glückliches Kind
- Glückliche Mama
- Arbeit
- Alles andere

Wie ist deine?

3) Abschließende Worte :-)

Die meisten Soloelternteile die ich kenne, sind glücklich und häufig auch froh, ihre oft hoffnungslose Partnerschaft hinter sich gelassen zu haben. Sie stehen erfolgreich im Beruf, sind zufriedene Menschen, stehen voll hinter ihrer Verantwortung und ziehen tolle Kinder heranIch kenne auch kaum Soloelternteile, die wie so oft gesagt wird dem anderen Elternteil dem Umgang zum Kind verwehren wollen. Im Gegenteil, bei den allermeisten der mir bekannten Fälle ist es so, dass der andere Elternteil diese Verantwortung nicht wahrnehmen möchte und auch finanziell nur das Notwendigste zahlen möchte. Ich kann diese Elternteile absolut nicht verstehen, denn schließlich ist es ihr eigen Fleisch und Blut, welches sie da so gleichgültig abservieren.

Wir sollten vielleicht alle etwas toleranter werden und uns nicht von Klischees und falschen Darstellungsweisen beeindrucken lassen. Und mehr auf unser Herz hören und auf das, was es uns sagen will.

Glücklich sein als Solomama oder Papa ist wohl also eine gelungene Mischung aus allen lebensrelevanten Gebieten. Bist du ein Karrieretyp? Gut, dann schau, dass dein Kind eine tolle Betreuung hat und dass du deinen Kram organisiert bekommst.
Du willst sooo gerne noch bei deinem Kind bleiben, aber alle sagen "du musst doch wieder arbeiten"? Scheiß auf die anderen!

Gerade als Alleinerziehender ist es sowieso unabdinglich, sich andere Meinungen, die ja jeder Hinz und Kunz meint, äußern zu müssen, nicht mehr so zu Herzen zu nehmen, wenn man wirklich glücklich sein möchte. Und ja, wir DÜRFEN glücklich sein. Warum denn bitte auch nicht? 




Mittwoch, 30. Dezember 2015

Das erste Jahr mit meiner Prinzessin - mein persönlicher Rückblick auf 12 unvergessliche Monate


Die erste Zeit mit dir im Krankenhaus


Nach deiner Geburt war ich mit dir noch sechs Tage im Krankenhaus. Ich habe mich immer mehr in dich verliebt. Nachts konnte ich kaum schlafen, weil ich dich immer beobachten musste. Ich habe diese ersten Nächte geliebt... Nur du und ich!!! Dauernd habe ich das Lied "Mein Apfelbäumchen" von Reinhardt Mey gehört. Es passte einfach zu gut! Jeden Tag kam dein Papa, und natürlich wollen dich auch andere Menschen kennen lernen. Wir ließen aber nur den engsten Freundeskreis und die Familie kommen.

Am dritten Morgen hattest du deine U2...Da wurde leider festgestellt dass du die Neugeborenengelbsucht hast. Erst wollten die Ärzte es einfach nur beobachten, aber im Laufe des Tages wurdest du immer gelber, so dass du unter die blaue Lampe kamst. Du dürftest erst trotzdem noch bei mir bleiben, aber als die Werte immer höher wurden, kamst du auf die Überwachungsatation.

Das war ganz ganz schlimm für mich, von dir auch nur eine Minute getrennt zu sein...

Und du tastest mir so leid mit deiner Brille, die du tragen musstest. Vorher warst du sehr friedlich gewesen und hast kaum geweint, aber da unter diesem Licht wolltest du nicht drunter sein. Und ich durfte dich auch nicht raus nehmen und trösten. Nur alle vier Stunden die Flasche geben.

Die Überwachungsstation war schlimm, ich hatte fast mit jedem Mitarbeiter Stress, weil jeder was anderes gesagt hat und ich natürlich sehr aufgeregt und emotional geladen war. Natürlich machen die dort eine seeehr wichtige und unverzichtbare Arbeit und im Nachhinein denke ich mir auch oft, es waren ja nur drei Tage, da müssen andere leider ganz andere Zeiträume Tag und Nacht verbringen!

Schade war auch, dass deine Oma aus Kassel extra gekommen war und dich nun nur mit Brille sehen konnte. Aber es ging dir bald wieder besser und nach zwei Tagen auf der Station durften wir nach Hause.

Zu Hause angekommen!


Den Moment werde ich nie vergessen!!! Dein Papa war mit deiner Omma noch in den Rewe gegangen (sie kochte die ersten Tage für uns drei) und wir zwei sind mit dem Oppa schon mal nach Hause gefahren...
Es war so schön dass du nun endlich da warst und alles sehen konntest, was wir monatelang vorbereitet hatten!!! Du gucktest dir ganz aufmerksam alles an und ich zeigte dir jedes Zimmer. Der Oppa war auch ganz gerührt. Ich hatte das Gefühl dass dir dein neues Zuhause gefiel.
Dann bekamst du Hunger und ich stillte dich das erste Mal auf der Couch, fernab vom Kliniklärm, gemütlich sitzend mit meinem super Stillkissen!

Die nächsten Tage waren für alle Beteiligten aufregend und ganz neu. Wir waren total verzaubert von dir. Es war sehr friedlich und wir hatten viiiiel Zeit uns kennenzulernen. Wir mussten uns ja schließlich alle erstmal eingrooven. Der Papa machte auch super mit und es klappte alles ganz gut...


Das Stillen war nicht wirklich unser Ding...


Bis auf das Stillen leider. Du nahmst ab und bei der U3 sagte die Ärztin, du seiest zu dünn und wir sollten zufüttern. Die war übrigens eine dumme Kuh und wir wechselten den Kinderarzt, mit dem wir auch bis heute zufrieden sind!!!

Ich unternahm daraufhin, unter anderem auch angespornt von allen möglichen selbsternannten Stillberatern, alles mögliche wie Malzbier trinken, obwohl ich es hasse, dich Tag und Nacht alle zwei Stunden anlegen etc. Es klappte einfach nicht wirklich. Ich war unglücklich und du sahst nach dem Stillen auch nicht glücklich und gesättigt aus.

Nach etwa drei Monaten gab ich es auf. Das fiel mir mehr als schwer, den ich wollte ja das Beste für dich, aber nachdem ich einmal gesehen hatte, wie glücklich du einmal an einem Fläschchen mit Aptamil Pre genuckelt hast, entschied ich, dass es nicht unbedingt das Beste sein muss, das auf Teufel komm raus durchzuziehen.

Denn das Wichtigste ist für das Baby in meinen Augen eine glückliche, entspannte Mutter. Und die Entscheidung, abzustillen, hat mir innerlich ungemein gut getan. (Bis heute warst du fast nie krank und an der viel erwähnen Nähe durch das Stillen fehlt es uns beiden, auch durch das Familienbett, mit Sicherheit nicht.)

Deine Meilensteine und deine Entwicklung


Auch ansonsten warst du wirklich ein friedliches Kind, wie du es ja bis heute geblieben bist. Du hast sehr selten geweint und schnell nachts durchgeschlafen. Für eine gewisse Zeit zumindest :-) Ich erinnere mich, dass ich sehnlichst auf dein erstes Lächeln wartete . Das geschah dann ganz spontan eines Morgens während dem Besuch der Hebamme . Ich war so glücklich. Wir hatten uns ziemlich schnell als gutes Team eingespielt. Natürlich war es immer wieder auf's Neue unglaublich zu sehen, was du wieder für Fortschritte gemacht hattest.

Als du dich mit ungefähr zwei Monaten zum Beispiel das erste mal vom Rücken auf den Bauch gedreht hast und ich auch noch gerade zufällig die Kamera griffbereit hatte, flippte ich völlig aus. ;-)

Dann warteten wir gespannt, wann du mit dem Krabbeln loslegen würdest. Ungefähr zeitgleich konntest du auch aufrecht sitzen.

Mit sieben Monaten war es dann soweit und du legtest los. Auch diesen Moment habe ich per Video einfangen können. Du warst sichtlich stolz. Und Mama erst :-)


Mit der Pre Milch wogst und gediehst du sehr gut. Als du knapp sechs Monate warst, startete das eigentlich nicht bewusst ausgeübte BLW.

Du hattest schon mit vier Monaten deinen ersten Zahn  und die weiteren folgten schnell. Das war übrigens bei deiner Mama als Baby genauso. Jetzt bist du 22 Monate und hast bis auf alle Zähne. Ich bin sehr dankbar, dass wir es schon hinter uns haben und dass es so verhältnismäßig unkompliziert gelaufen ist.

Und sonst?


Auch mit deinem Papa lief auch (anfangs...) alles super . Er war sehr verliebt in seine kleine Prinzessin.
Als du elf Monate alt warst, zog er dann endgültig bei uns aus. Da es hier um dich geht, kannst du später zu dem Wieso Weshalb Warum gerne alle meine persönlichen Aufzeichnungen lesen...

Wir gingen zu allen möglichen Baby Kurse und lernten andere Mütter kennen. Nicht alle waren wirklich nett und freundlich. Viele unglaublich unentspannt und absolut von ihren eigenen Ansichten überzeugt, nicht bereit, dich auf andere Ansichten und Meinungen einzulassen. Mit denen habe ich aber nie groß zu tun gehabt, war mir zu blöd. Am meisten musste ich mir dazu anhören, dass ich nicht lange gestillt habe! Diese ganzen selbstgerechten Menschen haben mich anfangs schon genervt, aber ich habe schnell entschieden, es mir da rein da raus gehen zu lassen. Am besten fand ich immer rauchende, aber stillende Mütter, die mit ihrer Kippe da standen und erklärten, wie großen Wert das Stillen doch habe :-D

Wir meldeten dich schon sehr früh in der integrativen KiTa hier in der Straße an, um möglichst sicher diesen Platz zu bekommen, denn ich finde es ganz wichtig zu lernen, dass es auch Kinder gibt, die besonders sind und ganz normal mit ihnen umzugehen. Und außerdem ist das freie Konzept dort toll, es gibt einen riesigen Garten mit Kletterbäumen und einen Wald direkt nebenan. Die Erzieher achten sehr darauf, bei nahezu jeder Wetterlage mit den Kindern raus zu gehen, das war mir auch sehr wichtig, denn in meinen Augen ist Bewegung und frische Luft mit das Wichtigste für Kinder.

Dieses erste Jahr mit dir hatte einen unvergesslichen Zauber und ich hätte nie gedacht, dass ich zu solchen Emotionen fähig bin! Diese unvergleichliche Liebe, aber auch die vielen Schreckmomente, Sorgen, ungeahnte Ängste...


Ich bin so froh dass es dich gibt!