Samstag, 22. August 2015

Dr. Google, Mütterforen und andere Sorgen einer Neumutter

Ich hatte, seit ich wusste dass ich Mutter werden würde, anfangs sooo viele Sorgen und Ängste! Was sich mittlerweile total entspannt hat :-)

Größtenteils verschwanden sie mit Sicherheit dadurch, dass ich relativ schnell damit aufgehört habe, bei jedem Problem Dr. Google zu befragen oder...fast noch schlimmer...irgendwelche Foren und Gruppen, in denen viele Mütter aufeinander treffen! 

Ich würde einfach einmal die provokante Aussage in den Raum stellen, dass fast jede Mutter weiß was ich gerade meine, und dass sich auch fast jede Mutter durch den Googledoktor oder schwarzsehenden Kolleginnen schon mal wegen irgendwas selbst bekloppt gemacht hat. 

Natürlich wird jetzt jeder behaupten: “ICH doch nicht! Ich mache mich doch wegen sowas nicht verrückt!“ aber ich denke, im Großen und Ganzen kennen wir das wohl fast alle in irgendeiner Form. 
Ich oute mich hiermit auf jeden Fall als eine Erstmutter , bei der es genau so gewesen ist. Und das obwohl ich eigentlich ein meist cool bleibender und sehr selten in Panik geratender Mensch bin.

Ich schreibe unter anderem diesen Post, um andere zum ersten Mal Schwangere zu ermutigen, sich nicht so verrückt machen zu lassen von dieser manchmal, aufs Muttersein bezogen häufig, falsch liegenden, online Diagnose. 

Das was ich da alles so erfahren habe, hat mich oft schlaflos gemacht. Als ob nicht schon mein Baby gereicht hätte, um mir den Schlaf zu rauben. Ich denke, ich habe durch Baby online Recherchen sogar teilweise verlernt, auf mein Bauchgefühl zu vertrauen und auf meine gesunde Beobachtungsgabe.

Egal welche Befindlichkeitsstörungen das Baby hatte: wenn ich Google oder diese Foren befragte, konnte es immer etwas total Schlimmes sein. Wahrscheinlich harmlos, das las ich oft, aber es gab eben auch immer diese Einträge/Beiträge, die etwas ganz Dramatisches vermuteten oder Mütter, die berichteten, so etwas habe man bei seinem Kind auch gehabt und es sei auch ganz furchtbar geendet.

Von der Webseite FakePlus.com
In den ersten Wochen war es wirklich so, ich habe ständig irgendwas gelesen und ergoogelt, aber dann war mir recht schnell klar, dass das keine gute Idee ist. Mittlerweile habe ich einen von einem langjährigen Kinderarzt geschriebenen Ratgeber, den ich bei Problemen befrage und ansonsten lese ich gar nichts mehr und höre auf mein Bauchgefühl wenn ich eine Entscheidung mein Kind betreffend zu fällen habe. Meine ich, es ist gerade wirklich krank oder wirkt irgendwie unheimlich verändert? Gut, dann gehe ich eben zum Kinderarzt. Den ich mir sorgfältig ausgewählt habe, eben WEIL ich Vertrauen in seine Kompetenz habe. Ende der Geschichte

Bevor ich jetzt hier falsch verstanden werde: natürlich haben gerade Mütterforen auch viele sehr sehr schöne Seiten! Ich liebe es zum Beispiel, dort auch mal meinen Streß wegen irgendeiner Phase loszuwerden und von anderen Müttern zu hören: “So war es bei uns auch! Ich kann dich voll verstehen und es geht vorbei!“ :-)

Mir geht es in diesem Post ausschließlich um die Ferndiagnose von Krankheiten oder anderen gesundheitlichen Problemen. 

Ebenso ist es ja in der Schwangerschaft, da kann man sich doch auch mit Google total bekloppt machen: ist das Kind groß genug, ist das Gewicht richtig für die Schwangerschaftswoche? Man liest nach, was der Frauenarzt im Mutterpass vermerkt hat und versucht jede angebotene Untersuchung wahrzunehmen. 

Ich denke, beim zweien werde ich um 90% entspannter sein.

Ich hatte auch noch Schwangerschaftsdiabetes. Da darf man gar nicht anfangen zu googeln. Eigentlich sollte man schon seinem Frauenarzt, den man ja wahrscheinlich ebenfalls sorgfältig ausgewählt hat, und wie gesagt seinem eigenen Gefühl vertrauen, doch heutzutage stellen wir automatisch alles infrage. Ich kann es auch total verstehen und es wird uns auch durch die Zusatzuntersuchungen, die einem auch noch empfohlen, ja teilweise aufgeschwatzt, werden, schwer gemacht sich da nicht verrückt zu machen. Genau darüber gab es letztens noch diesen Artikel im Tagesspiegel.

Ist ja klar, dass man da als Frau, die gerade das erste Mal ein Baby bekommt und sich alleine deswegen schon hormonell bedingt im Gefühlschaos befindet, verunsichert ist und alles tun will, um die Schwangerschaft gut durchzuziehen!

Okay das letztere hat eher mit den behandelnden Ärzten als mit Google oder Foren zu tun, aber was macht Frau wenn sie vom Arzt oder der nächsten Vorsorge kommt? Richtig, sie setzt sich an den PC und ergoogelt die Begriffe aus Mutterpass oder Arztbrief ;-)


5 Kommentare:

  1. Ich war besonders während meiner Schwangerschaft auch extrem schlimm, was das Googeln anging :D Das macht echt unnötig viel Stress. Daher gut, dass du dieses Thema hier aufgegriffen hast :)

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    1. Du bist mein erster Kommentar 😄Ich hab mich voll gefreut! Ja, ich denke auch im Nachhinein, dass es in der Schwangerschaft bei mir am schlimmsten war!
      Ganz liebe Grüße an dich ☺

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  2. Meine Kleine hatte anfangs Gelbsucht. Die hielt auch recht lange an. Hab dann im Internet nachgelesen... Samstag abends... Hab dann meine Hebamme belästigt, damit sie mich beruhigt und ich schlafen konnte! Seitdem mache ich das nicht mehr und rufe ggf. den Arzt an, wenn ich Fragen habe. :)
    Und oh Gott Mütter... mehr muss man dazu nicht sagen!

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  3. Meine Kleine hatte anfangs Gelbsucht. Die hielt auch recht lange an. Hab dann im Internet nachgelesen... Samstag abends... Hab dann meine Hebamme belästigt, damit sie mich beruhigt und ich schlafen konnte! Seitdem mache ich das nicht mehr und rufe ggf. den Arzt an, wenn ich Fragen habe. :)
    Und oh Gott Mütter... mehr muss man dazu nicht sagen!

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  4. Meine Kleine hatte leider auch die Gelbsucht und musste vier Tage lang unter diesem Blaulicht liegen. Das war wirklich schrecklich. Glücklicherweise hatte ich im Krankenhaus schlechtes Netz und kann nicht zum googeln. Da bin ich auch wirklich froh drüber :-)

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