Freitag, 24. Juni 2016

Warum Meckern, Nölen und Schwarzsehen ganz schlechte Erziehungsgrundsteine sind

In letzter Zeit habe ich oft das Gefühl, dass ich häufig auf Menschen treffe, die ständig meckern und sich selbst das Leben schwer machen. Wegen Nichtigkeiten und Dingen, an denen man größtenteils absolut gar nichts verändern kann, wie zum Beispiel am Wetter...dieses ganze negative Gerede geht mir derbe auf die Nerven und ich möchte das auch nicht in unserem Leben haben.

Natürlich nervt es mich auch, dass es momentan nur am Regnen und Gewittern ist! Aber deswegen jeden Tag endlose Beschwerdemonologe halten? Einfach verschwendete Energie in meinen Augen!
Nicht mein Ding.. Als wäre das ganze Leben deswegen nicht mehr lebenswert. Mütter, die wochenlang mit ihren Kindern nicht draußen waren aus Angst vor Gewitterwarnungen. Oder wegen ein bisschen Regen. Dann war es gestern ja so schön....und was passiert? Sie stöhnen über die Hitze und gehen ebenfalls nicht auf den Spielplatz!

Das war jetzt nur ein kleines Beispiel, um in die Thematik einzusteigen. Im Folgenden werde ich nun erklären, warum ich der Meinung bin, dass diese negative Grundstimmung einfach Gift für unsere Kinder ist!

Die Arbeit passt nicht, dies läuft falsch, jenes läuft nicht rund...das Kind spielt nicht mit wie geplant...ich habe manchmal den Eindruck, als gäbe es gar keinen glücklichen Zustand mehr! Man muss was zu meckern haben. DAS macht anscheinend glücklich. Glücklicher zumindest, als die Dinge anzugehen, die änderbar sind.

Original von Grusskartenladen.de
Eine Studie hat wohl ergeben, dass wir Deutschen da mit dem Beschweren, Nölen und Jammern ganz weit vorne dabei sind im Vergleich zu anderen Ländern. (Artikel dazu aus der Welt)
Und auch dass der Durchschnitts- Deutsche immer unzufriedener wird. Natürlich sehe ich genau wie jeder andere, der sich die Augen nicht mit Scheuklappen zuhält, ebenfalls die Probleme, die es hier gibt. Nein, ich SEHE sie nicht nur, ich bin als alleinerziehende Mutter auch unmittelbar und ganz direkt davon betroffen. Von einer Ungerechtigkeit, die mich oft nur noch den Kopf schütteln lässt.

Hier im eigenen Umfeld wie aber auch auf der ganzen Welt. Dort ist es allerdings noch um einiges härter, trotzdem haben gerade die Menschen in ärmeren Ländern sich ihre innere Ruhe bewahrt. Das hat ebenfalls die Studie ergeben. Wahrscheinlich weil sie sich noch an den kleinen Dingen freuen können. Viele hier kennen doch gar keine wirklichen Schwierigkeiten. Da wird wirklich auf hohem Niveau Unzufriedenheit verbreitet! Nicht zuletzt auch durch die Presse und die ständigen Katastrophenmeldungen und Aufbauschungen. Aber warum muss man sich davon denn so runterziehen lassen? Eine eigene Meinung bilden, das wäre doch mal was!

An den negativen Dingen des Lebens verzweifeln? Den Kopf in den Sand stecken? Zu einem notorisch unzufriedenen Dauernörgler werden? Aus Angst vor der Zukunft am besten gleich zu Hause einschließen?

Nein, das ist nicht der richtige Weg. Für mich zumindest nicht. Und ich wäre auch ein ganz schlechtes Vorbild für meine Tochter. Es gibt genug, für das wir sehr dankbar sein können. Für unsere Gesundheit zum Beispiel. Oder für Essen, ein warmes Bett, ein Dach über dem Kopf, eine Familie. Dafür, dass wir uns in der glücklichen Lage befinden, hier immer versorgt zu werden, wenn alle Stricke reißen. Ich möchte, dass meine Tochter ein glücklicher, offener, hilfsbereiter, toleranter, ausgeglichener und zufriedener Mensch wird und das kann sie nur werden, wenn ich da mit gutem Beispiel voran gehe. Und man kann sehr viel für sie tun, für die innere Zufriedenheit. Anstatt nur zu jammern und schwarz zu sehen, aber nichts zu verändern an der ganz persönlichen Situation! Wir sind hier in der glücklichen Lage, noch sehr vieles selbst ändern zu KÖNNEN! Nicht alles, nein, aber vieles!

Das ist ein sehr wichtiger Punkt, man sollte wirklich mal ernsthaft in sich gehen und darüber nachdenken, was man da eigentlich seinen Kindern mitgibt! Ich arbeite ja an einer Grundschule und ohne Witz, ich werde jedesmal bestätigt, wenn ich vorher vermutet habe, dass die Eltern eines Kindes sicher solche Meckerfritzen sind. Man sieht es an den Kindern. Wirklich. Unzufrieden, selbst schon am beschweren wie die Großen, pingelig mit dem Wetter, bei jedem bisschen Nieselregen in der Pause nicht auf den Schulhof wollen und deswegen in Tränen ausbrechen.

Sehr häufig REDEN sie auch schon wie die Großen! Über die Flüchtlinge ("wir können jetzt wirklich keinen mehr aufnehmen, Deutschland ist voll!" Zitat sechsjähriges Mädchen), den Krieg ("Deutschland ist reich, weil sie Waffen an Syrien verkaufen", Zitat siebenjähriger Junge), die Probleme ihrer Eltern ("das Schliommste ist, dass wir so wenig Geld haben", Zitat siebenjähriges Mädchen).

Sollten Kinder in diesem Alter wirklich schon solchen Gesprächen der Erwachsenen beiwohnen? Natürlich ist es richtig, ihnen zu erklären, dass es so etwas wie Krieg gibt, dass wir hier Flüchtlinge aufnehmen, warum sie hierherkommen...das finde ich gut und wichtig! Aber doch bitte im direkten Gespräch mit den Kindern! Kindgerecht! Und nicht insofern, dass sie halt ganz offensichtlich Wortfetzen aus den Gesprächen der Erwachsenen aufschnappen. Man kann doch wenigstens über sowas reden, wenn der Nachwuchs nicht anwesend ist?

Ich finde das aus pädagogischer Sicht absolut bedenklich, diese Vorbildhaltung! Aber sich andererseits über die rassistischen Abgründe in Astrid Lindgrens oder anderen älteren Kinderbüchern beschweren. Und bloß diese schlimmen Bücher umtexten, um den Kindern kein falsches Weltbild zu vermitteln. Das ist völlig abstrakt! Über jeden Mist kann man anscheinend eine Grundsatzdiskussion beginnen und über Andersdenkende stänkern.... Als ob es nichts Wichtigeres gäbe, was wir unseren Kindern weitergeben sollten! Wie zum Beispiel Zuversicht, Selbstvertrauen, innere Balance und Zufriedenheit. Auch in schweren Zeiten die Ruhe zu bewahren.

Wollen wir unsere Kinder zu solchen Menschen heranwachsen lassen? Zu ängstlichen, stets unzufriedenen, nölenden Menschen, die mit geringen Belastungen völlig überfordert scheinen? Jede schwierige Situation als aussichtslos betrachten? Ich nicht! Ich werde mir meine Frohnatur bewahren, mir und meiner Tochter Nörgler und Schwarzseher so weit es geht vom Leib halten und dafür sorgen, dass sie auch in der sicher nicht leichten heutigen Zeit trotzdem ihre Fröhlichkeit bewahrt! Nicht mit uns. Hier noch ein tolles Lied zum Thema von einer Sängerin, die ich vor kurzem zufällig entdeckt habe und die ich toll finde!


Dienstag, 21. Juni 2016

Angekommen in der Trotzphase

Mein Sonnenschein ist mittlerweile fast zweieinhalb Jahre alt und scheinbar mitten im Prozess des selbständig werden angekommen. Alles möchte sie alleine machen. Ich finde das wirklich schön und ich weiß auch, dass das ein guter und wichtiger Schritt in ihrer Entwicklung ist, aber manchmal treibt es mich zur Weißglut.
Gerade in Situationen, wo man es eilig hat, ist viel Geduld gefragt.

“Alleine Schuhe anziehen!“
“Alleine Zähne putzen“
“Ich möchte nicht auf's Dreirad!“

Klappt etwas nicht oder muss ich ihr rein grätschen aus diversen Gründen (Zeitnot, Gefahr...), kann sie sehr wütend werden! Neueste Äußerung dieser Wut: Raum verlassen, Türe zumachen, weinen als ginge die Welt unter. Geht sie für sie vielleicht auch in dem Moment. Sie will dann keine Berührung und keine Ansprache von mir. Ich setze mich also einfach neben sie, um ihr zu zeigen, dass sie in ihrer Wut nicht alleine ist und dass sie jederzeit eine Umarmung bekommt, und warte bis es vorbei ist.

Original von www.mutterherzen.de
Mein Lösungsansatz ist bisher, es zu Situationen, die sie wütend machen, möglichst selten kommen zu lassen. Um zb die Morgensituation von vorne rein möglichst zu entschärfen, versuche ich, früher aufzustehen, abends schon alles bereit zu legen, der Räuberin Zeit einzuräumen für ihre morgendliche Routine. Klappt natürlich trotzdem nicht immer.

Oder das Wörtchen Nein, was sie ebenfalls mit ziemlicher Sicherheit zur Weißglut bringt, versuche ich möglichst wenig zu verwenden (dann zieht es auch besser, wenn es wirklich wichtig ist...), indem ich Dinge, die sie nicht haben darf, einfach von vorne rein aus ihrer Sichtweite entferne. Ich frage mich einfach selbst, ob und warum ich das jetzt unbedingt verbieten muss.

Oft stressen mich auch andere Menschen und ihre Tipps in kritischen Situationen. Die Räuberprinzessin schmeisst sich vor dem Supermarkt auf den Boden, weil sie kein Eis bekommt, die klassische Situation. Ich hatte überlegt, WARUM ich jetzt nein sage zu diesem Eis und war zu dem Schluss gekommen, dass sie erstens heute schon viel Zeugs genascht hate und zweitens so unverschämt fordernd war, den ganzen Tag schon. Darum hielt ich das NEIN für pädagogisch wertvoll.
Vorbeikommende Menschen ohne Ahnung des Zusammenhangs meinten aber, es besser zu wissen und mein kleines Wutmonster ansprechen zu müssen... "na, Kleine, warum musst du denn so weinen? Gibt die Mama dir nichts zu essen?" (vorwurfsvoller Blick zu mir....)

Da frage ich mich ernsthaft
  • Hatten die selber nie Kleinkinder und waren genervt von den Tipps anderer?
  • Haben die wirklich so wenig Verständnis dafür, dass jedes Kind anders tickt?
  • Was qualifiziert sie zu diesem Eingreifen? Kennen sie keine Höflichkeit?
Dieses Alter ist wirklich eine Herausforderung! Sie entwickelt jetzt richtig ihren eigenen Kopf und das ist toll. Nur manchmal passen die Realität und ihre Einschätzung ihres Könnens nicht zusammen und das macht sie dann wütend. Da heißt es, viel Geduld zu haben, machen zu lassen und die benötigte Hilfe einfach anzubieten. Und auch, das Chaos nicht überzubewerten, was die Räuberprinzessin in ihrer Experimentierfreude anrichtet. Bloß die Unordnung nicht überbewerten! Es gibt wichtigeres als eine Wohnung, die wie geleckt aussieht. (Hier findet ihr Tipps und Tricks, den Haushalt besser zu bewältigen...meine Checkliste für euch!)

www.mutterherzen.de

Mittwoch, 15. Juni 2016

Ich habe ein Update die Liebe betreffend zu machen :-)

Schon Anfang letzten Jahres habe ich durch einen Zufall einen Mann kennen gelernt. Wir standen uns zufällig in einem Bücherladen gegenüber und kamen ins Gespräch, am Ende tauschten wir dann Telefonnummern aus.

Ich stellte schnell fest, dass man mit ihm ganz erstaunlich gut reden konnte, wir schrieben und telefonierten oft. Ich hatte recht schnell schon das seltene Gefühl von Seelenverwandtschaft...gleiche Vorstellungen, ähnliche Interessen, es gab immer sooo viel zu quatschen...

Wir haben uns auch einige Male getroffen, irgendwie aber nie an etwas anderes als platonische Freundschaft gedacht. Ich war auch innerlich noch völlig eingenommen vom Papa meiner Prinzessin und absolut nicht geneigt, etwas Neues in Erwägung zu ziehen, vielleicht lag es daran. Und auch sonst gab es einige chaotische Irrungen und Wirrungen beiderseits...Wir waren wirklich völlig auf einer Welle, aber ich war nicht wirklich sein und er war eigentlich nicht mein Typ :-)


Im Prinzip verging so das ganze Jahr 2015. Wir sprachen wirklich über alles und jeden, auch oft über die Liebe und wie wir uns diese vorstellten, doch ich war immer sicher, dass der Funke fehlte und dass der auch nicht mehr überspringen würde.

Er hatte mittlerweile durch unsere Treffen auch meine Kleine kennen gelernt, bei den Beiden war es hingegen Liebe auf den ersten Blick. Ich habe noch nie zuvor...und auch danach nie wieder...erlebt, dass sie einem unbekannten Menschen sofort freudestrahlend in die Arme lief. Sie ist ansonsten Fremden gegenüber eher zurückhaltend, doch bei ihm war es anders.

Irgendwann Ende des Jahres entschieden wir ziemlich spontan, zusammen auf den Weihnachtsmarkt zu fahren. Entgegen seiner sonstigen Gewohnheiten fuhr er an diesem Tag mit dem Zug, vielleicht ein Zeichen dass auch sonst irgendwie alles anders war...denn das war es für mich. Es war offener, entspannter, wärmer...ich nahm nur eine leichte Veränderung wahr, worüber wir sogar noch sprachen, mass dem aber noch keine allzu große Bedeutung zu.

Wir trafen uns trotzdem kurz danach...alleine...wieder. Das war glaube ich der Tag, wo ich begann zu registrieren, dass sich etwas verändert hatte an meinen Gefühlen. Wann es bei ihm begann, weiß ich gar nicht so genau!

Bald erneutes Treffen, der erste Kuss, ich war wie auf Wolken, alles stimmte plötzlich und war sonnenklar, jedes Bauchgefühl sagte dazu auch ja und fragte mich, warum ich das Naheliegendste nie gesehen hatte :-)


Das mit uns geht jetzt seit vier Monaten und es geht sehr gut. Es gab schon einige Auf und Abs, es ist nicht so einfach, wenn man sich aufgrund räumlicher Entfernung meistens nur an den Wochenenden sehen kann und dazu noch mein Job als alleinerziehende Mutter kommt, die nicht mal eben die Möglichkeit hat, sich alleine treffen zu können...da ist halt so gut wie immer mein kleiner Wirbelwind dabei. Mit diesem Umstand und damit, dass Zeit ein absolut unbezahlbar kostbares Gut ist, kommt er wirklich gut zurecht. Er selbst hat (noch?) keine Kinder und ich finde es immer wieder erstaunlich, wie er mit dem Chaosalltag, der hier mit einem Kleinkind halt herrscht, ruhig und gelassen umgeht und zusehens immer besser und geübter darin wird :-) Das zeigt mir auch dass wir ihm wirklich wichtig sind.

Auch gelegentliche Launen und Zweifel meinerseits wischt er meistens gleich wieder vom Tisch...ich komme gar nicht dazu, sie groß aufkommen zu lassen!! Er lässt mich auch so wie ich bin ohne da groß was verdrehen zu wollen...sogar wenn ich, durch den Alltag oder was sonst eben so alles bei einer Fernbeziehung dazwischen kommt, wieder mal völlig überzogen genervt reagiere, sagt er noch “war doch gar nix“ :-)

Mir war es auch sehr wichtig, keine erneute Pleite zu erleben und es langsam angehen zu lassen und ich finde es toll, dass er mir jegliche Zeit und jeden Freiraum lässt, den ich brauche. Ich habe wirklich das Gefühl, er könnte der (zweite) Richtige sein. Auch wird es mit der Zeit immer nur noch besser und schöner, auch die Räuberprinzessin scheint das so zu empfinden...das ist ein richtig gutes Zeichen.

Es scheint, 2016 ist mein Jahr. So soll es sein so kann es bleiben...!