Ohne dass wir es vorher großartig geplant hatte, gab es bei uns keinen Brei.
Jeder Versuch endete in einer Katastrophe. Räuberin machte das einfach nicht mit. Aus Zufall hatte sie so mit fünfeinhalb Monaten dann einmal eine Dinkelstange in der Hand...Sie hatte so offensichtlich Spaß diese zu verzehren, dass ich ihr gleich ein Stück Apfel in Pommesform in die Hand drückte. Auch dieser wurde mit großer Begeisterung und in atemberaubenden Tempo verzehrt.
Das brachte mich auf die Überlegung, warum sie denn eigentlich nicht babygerechtes Essen als Fingerfood haben dürfte. Musste das mit dem Brei wirklich sein? Ich fragte Doktor Google. Der spuckte ziemlich schnell den Begriff BLW (Baby Led Weaning) aus. Eine laut Google neuartige Form der Beikost.
Jetzt fing ich an, genauer nachzulesen und erfuhr, dass dies wirklich eine Möglichkeit der Baby Ernährung bei Beikoststart ist!
Allerdings verstand ich nicht wirklich (und habe es auch bis heute nicht verstanden) warum es dafür so einen Modenamen gibt und was daran so neu sein sollte. Wenn wir zum Beispiel einmal unsere eigenen Eltern oder Großeltern fragen, hören wir doch oft “ja, so haben wir euch auch ernährt!“ Von mir selbst gibt es ein Bild im Fotoalbum, laut Datum war ich darauf viereinhalb Monate alt, auf dem ich dabei bin, eine rohe Möhre zu verzehren.
Da gab es nämlich das ganze Hin und Her mit Brei und Gläschen und was da alles dranhängt noch nicht. Ich habe dabei sowieso die Krise bekommen. Es musste ja wirklich alles in einer bestimmten Reihenfolge ablaufen mit dem Brei. Erst nur Karotte, nach zwei Wochen so und so oft ergänzen mit Fleisch, natürlich unter allen Umständen alles selber kochen. Gläschen geben ja angeblich nur Rabeneltern ihren Kindern. *DAS IST GANZ SICHER NICHT MEINE PERSÖNLICHE MEINUNG!!*
Ich fand das ganze mit dem BLW auf jeden Fall toll und vor allem schien meine Tochter es zu lieben! Natürlich muss man dabei auch einiges beachten, zb. was das Baby noch nicht haben darf oder was zumindest als bedenklich gilt (Salz, Honig etc.) und einiges muss gegärt oder gekocht werden, weil es noch zu hart ist, aber im Großen und Ganzen können die Kleinen relativ schnell völlig normal vom Familientisch mitessen. Wenn man sowieso einigermaßen Wert auf seine Ernährung legt und gesund kocht, finde ich das eine ernstzunehmende Alternative zum Brei.
Allerdings finde ich es sehr sehr schade, dass auch bei diesem Thema von einigen Praktizierenden natürlich wieder völlig übertrieben und reglementiert wird. Dieses in meinen Augen sinnfreie diskutieren muss es wohl für manche Mütter bei jedem Thema geben. Ich war in einer Facebookgruppe über das Thema BLW, in der man keine einzige normale Frage stellen konnte, ohne das eine Grundsatzdiskussion entflammte.
Ich erinnere mich noch, dass ich einmal gefragt habe, wann die Leute denn dem Baby das erste Mal Leberwurst aufs Brot geschmiert hätten (meine Kleine wollte soo gerne meine Leberwurststulle haben...) und ich völlig empörte Antwort gekriegt habe, dass die Kinder auch mit sechs noch keine Leberwurst essen dürften und das Leberwurst, die man fertig kauft, sowieso unheimlich ungesund sei! Wenn dann sollte man sie doch lieber wenigstens selbst herstellen! So etwas unverantwortliches habe man selten gehört... es entflammte eine Grundsatzdiskussion über Fleisch und vegetarische oder vegane Ernährung. Das war das erste und einzige Mal, dass ich dort etwas gefragt habe und ich habe die Gruppe auch recht schnell verlassen :-)
Ich habe dieses Buch hier über BLW gelesen. Es gibt noch einige Buchalternativen, bekannt ist unter anderem “Junika beginnt zu essen“.Da gibt es auch eine Facebook Seite zu mit vielen Rezepten zum Nachkochen.
Ich finde es ist bedeutend weniger stressig. Minuspunkt ist, dass man wirklich dicke Nerven haben muss wenn man hinterher sauber macht. Denn das Baby ißt natürlich nicht von Anfang an perfekt und vieles landet auf dem Boden oder dem Baby oder auch an der Wand. Ich kann mir aber vorstellen dass das beim Brei auch passiert.
Ich finde es ist bedeutend weniger stressig. Minuspunkt ist, dass man wirklich dicke Nerven haben muss wenn man hinterher sauber macht. Denn das Baby ißt natürlich nicht von Anfang an perfekt und vieles landet auf dem Boden oder dem Baby oder auch an der Wand. Ich kann mir aber vorstellen dass das beim Brei auch passiert.
Ich habe einiges aus dem Buch und anderen Anleitungen für uns zwei einfach bedürfnisorientiert abgewandelt.
Beim BLW wird zb. eigentlich erwartet, dass das Baby mit der Hand ißt. Ich habe meine Tochter aber, sobald sie danach greifen wollte, mit dem Löffel experimentieren und essen lassen. Das Baby sollte laut Plan auch absolut gar keinen Brei bekommen. Meine Kleine aber ißt mittlerweile (seitdem sie es alleine kann...) unheimlich gerne zwischendurch mal einen Grießbrei.
Beim BLW wird zb. eigentlich erwartet, dass das Baby mit der Hand ißt. Ich habe meine Tochter aber, sobald sie danach greifen wollte, mit dem Löffel experimentieren und essen lassen. Das Baby sollte laut Plan auch absolut gar keinen Brei bekommen. Meine Kleine aber ißt mittlerweile (seitdem sie es alleine kann...) unheimlich gerne zwischendurch mal einen Grießbrei.
Ich habe nun eine 18 Monate alte Tochter, die super mit dem Löffel so gut wie jede Speise ißt, einen gesegneten Appetit hat und vor allem kerngesund ist!
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